Thomas sein Abendland
Was so wichtig ist zwischen Vatikan und Niederrhein
Beitragende
29.6.06
Der kleine feine Unterschied
Wie der Richtungswechsel im Vatikan zu verstehen ist
Ein Kommentar von Guido Horst in der Tagespost am Fest der Apostelfürsten Peter und Paul.
p.s. Falls Du, werte Petra, heute Deinen Namenstag feierst, alles Gute!
16.6.06
Nochmal Fronleichnam
Worte des großen Vorsitzenden (2)
Fronleichnam in Hamburg
Nach zwei Jahren verbringe ich Fronleichnam wieder fernab des Abendlandes im hohen Norden. Allein die Kathedrale («Dom» wagt man hierzulande nicht zu sagen) prozediert am Festtage selbst. Dafür, daß man ja das Kathedralesein noch üben muß, ist die Liturgie ganz ansehnlich (wo ist eigentlich der Erzbischof?). Allerdings: die Laiin im liturgischen Phantasiekostüm (so’ner Art Tunizella) teilt demonstrativ die Kommunion aus, während von den zahlreich konzelebrierenden hochwürdigen Herren etliche im Chor sitzen und die geweihten Hände in den Schoß legen. (..........)
Und dann ans Vergnügen: Prozession cum omni apparatu durch St. Georg, Hamburgs neben der Reeperbahn einschlägigstes Viertel, zu einschlägiger Stunde, abends irgendwo nach acht. Wir sind in erfreulich großer Zahl präsent – durch gleichzeitige Fußballspielerei, von denen hier sonst alles redet, lassen sich Diasporakatholiken nicht beirren. Und die Lautsprecherausrüstung sorgt dafür, daß wir nicht nur unübersehbar sind, sondern auch unüberhörbar. Auf zur demonstrativen Station auf dem Hansaplatz, dem einschlägigen Platz des Viertels.
Und die Nutten blicken stumm um den ganzen Zug herum.
Ein milieuspezifisch wirkender Mann versucht zwar, etwas zu randalieren, scheitert aber an völligem Desinteresse. Ebenso ergeht es einem Autobesitzer, dem es wichtig ist, daß jeder erfahre, daß er auch eine Hupe hat.
(......)
Die Lautsprecher begannen ihren Part mit Stottern und Brummen; und als zwei von ihnen sich auf dem Hansaplatz begegneten, führten sie einen Hoquetus auf. Später wurden sie konformistischer, boten einigermaßen passende Texte, wenn sie auch – Gefahr von Lautsprechern allgemein – etwas zu Rederei neigten («Linda kommt aus Litauen. Sie betet für uns jetzt das Vater unser auf …[Erraten Sie’s? Richtig:] .. litauisch»).
Aber was macht’s? all diese Quisquilien beeinträchtigten das eigentliche Ereignis nicht:
An diesem Abend gehörte in St. Georg die Straße uns.
W.H.W.
(Der ganze Text hier: Anm. des Dilettanten)
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Kirche am (Nieder-)Rhein (4)
Mülheimer Gottestracht
Fronleichnam in Mülheim bei Köln
Alles Wesentliche kann man der Homepage entnehmen.
Also dann hier meine Gedankensplitter; fromm und nicht so fromm durcheinander; also eben (rheinisch-)katholisch:
1. Warnung: Nie Köln-Mülheim sagen. Die Eingemeindung erfolgte zwar vor ca. 100 Jahren, aber noch vor drei Jahren sagte der Prediger "im benachbarten Köln".
2. Der Aufwand ist aus dem Photo und der kargen Homepage nicht recht ersichtlich. Das Hauptprozzesionsschiff faßt ca. 1000 Leute, dazu gab es dieses Jahr neben den "Schützennachen" (dazu später) sieben große Passagierschiffe (eines allein für Bannerabordnungen) und dann alles hinunter bis zum (mit Maien geschmücktem!) Vierer-ohne-Steuermann.
Alle Gemeinden kommen in Sternwallfahrt zur Messe, und dann kannze ja am Rhein keinem sagen "gezz aber ohne Euch" - also eben 5 Weihrauchfässer vor dem Allerheiligsten!
100 Meter Ufer sind abgesperrt, für die Feuerwerker, die besonders zum sakramentalen Segen, aber sonst auch schon mal, oder ganz genau eigentlich andauernd böllern.
Die Rheinschiffahrt ist für mehrere Stunden unterbrochen. Für Leute die nicht an großen Flüssen leben: Stellt Euch vor man sperrt ein Autobahnkreuz oder einen Flughafen einige Stunden, "weil da is´gezz Fronleichnam"!
3. Das "Wunder" im heutigen Ablauf. Man fährt ungefähr eine halbe Stunde stromaufwärts bis zur Kölner Stadtgrenze. Dort werden die Motoren ausgestellt und natürlich treiben die Schiff dann stromabwärts gen Mülheim. In dem Moment (und dann bis Ende der Fahrt) ertönen von den Schützennachen (heute auch ganz respektabele Personenfähren) Salutschüsse: Das Schiff hat die richtig Richtung gewählt!
4. "Here comes everybody" , wie eine ungarischer Ire oder eine irre (äh irische) Ungarin neulich sagte. Diesmaliger Höhepunkt: Die indische Gemeinde Köln mit ihren Zeremoniarschirmen: Über 20, ca. 3m hohe, gekrönte Schirme in schrillen Farben, golddurchschossen mit aufgestickten Kreuzen etc.
5. Trotzdem wahrscheinlich das letzte Mal für unsere Familie. Wie es aussieht wird unsere Gemeinde im nächsten Jahr nämlich - deo gratias - wieder eine Fronleichnamsprozession durchführen.
Labels: rheinisches
12.6.06
Sumpfblüten kirchlichen Wortwirkens (2)!
".........Mit ein bisschen (sic!) Fantasie lassen sich allerdings für viele bekannte und gern gesungene Lieder neue Strophentexte finden, die den Gottesdienst bereichern können, etwa:
(......)
Halleluja
Freude und Trauer vereinen uns im Spiel,
führen die Welt zueinander.
Diese Gemeinschaft ist auch ein Lebensziel:
Halleluja, Halleluja.
Unser Lied nun erklingt:
Fällt im Stadion ein Tor,
singen alle im Chor.
Doch wir jubeln noch mehr,
und wir preisen Dich, Herr!
Danke für diesen guten Morgen:
Danke für diese frohen Tage;
Danke für jeden Augenblick;
Danke für Siege und Niederlage
und für jeden Kick!
Aus: Ideen für einen Familiengottesdienst zur Fußball-WM/Kirchenzeitung Münster!
Gruß auch an den mitleidenden Herrn Pfefferkorn.
Labels: ein ungenanntes Bistum
9.6.06
rhein orthopädisch
Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein -
Wer wird des Schuhes Hüter sein?
Fundstücke der Rheinkultur in Reinkultur
Labels: rheinisches
5.6.06
Pfingstgebet des Bloggers:
Um Verstand wir herzlich flehn!
(aus: "Heilger Geist o Tröster mein" GL/Ms Nr. 937.2)
Labels: Blogoezese, interessante Sprachen