Wie mich der Karneval einmal von Nikotinkonsum und Kneipenbesuch bewahrte
Ein Gesinnungsaufsatz
Einst schlug ein weiser Franzose vor, daß englische Fremdwort sex durch das gut französische frigidité wiederzugeben und wollte damit ausdrücken, daß der organisierte, kommerzbestimmte Gebrauch einer an sich lustvollen Sache in das Gegenteil umschlagen kann.
So erging´s denn auch mir – beziehungsweise es ist gut rheinisch gesprochen gerade am Ergehen:
Der Freitag ist, wie ja schon der Name sagt, mein freier Tag. Ich nutze diesen Tag daher gerne, um nach dem Besuch des Wochenmarkts in ein Etablissement zu gehen, welches Bier und andere Getränke glasweise verkauft. Des weiteren überkommt mich am Donnerstagabend, wenn das Wochenwerk vollbracht ist (und nun sage keiner: dieser Glückspilz, diewiel der Musiker gerne wiederum auch am Samstag oder Sonntag zu arbeiten pflegt); also donnerstags abends, wenn das Wochenwerk vollbracht ist, überkommt mich häufig, so auch heute, das Bedürfnis, eine schöne Zigarre zu rauchen. Dies tue ich üblicherweise in einem anderem als dem genannten, aber doch auch Einzelglasgetränkeverkaufsetablissement. Dieses liegt so gegen 18 oder 19 Uhr gerne im Dämmerlicht und strahlt eine ganz eigene Ruhe aus. Um die Zigarre nicht so ganz trocken runterzuwürgen, ergänze ich sie dann gerne durch zwei Gläser Weinschorle oder auch einen Calvados. Das bunuelsche Diktum „die Bar ist die Schule der Einsamkeit“ auf dem Herzen bewegend, verbringe ich dort eine, höchstens zwei Stunden in stiller Behaglichkeit.
Doch weh mir! Was soll ich heute tun? Schon als ich heute von der Schule nach Hause kam, wiesen mir vermummte weibliche Gestalten, daß das Wort Altweiberfastnacht durchaus nicht nur symbolisch gemeint sei. Vom Marktplatz dröhnte von einem Life-Schlagzeuger begleiteter Retortenschlagerlärm in die zu dem Zeitpunkt noch vorhandene sprühnebeldurchzogene Leere der Innenstadt. Jetzt jedoch wird in jeder Gaststätte und an jeder Ecke lärmerfülltes Rumgeschlager, Geschmack- wie Trommelfell des Besuchers bedrängen. Also keine Zigarre in aller Ruhe und der damit verbundene Calvados muß im Heimtrunke genommen werden.
Doch auch am morgigen Tage droht Ungemach. So stand in der Wirtschaft am Marktplatz verzeichnet, daß dem Wirte, da er ja in den Karnevaltagen viel zu viel zu schuften habe, nicht zuzumuten sei, den nachmärtktlichen Frühschoppen auszurichten. Und auch in den folgenden Tagen wird sich das Bild nicht wesentlich verändern. Munter kostümierte Spießer und düsenjägerstartlaute Schlagerkonserven werden für mich wahrscheinlich dann doch einen undurchdringlichen Feuerring um Zapfhähne und Thekenbesinnlichkeit legen.
Und so erfüllt sich dann letztlich - zur Verblüffung mancher - die Überschrift „Wie mich der Karneval einmal von Nikotinkonsum und Kneipenbesuch bewahrte“.
Labels: rheinisches, Thekengespräche, Völlerei und verwandte Tugenden





OREMUS PRO PONTEFICE NOSTRO BENEDICTO,
DOMINUS CONSERVET EUM,
ET VIVIFICET EUM,
ET BEATUM FACIAT EUM IN TERRA,
ET NON TRADAT EUM IN ANIMAM INIMICORUM EIUS.
Herr Jesus Christus,
Du Hirte und Haupt Deiner Kirche,
wir bitten Dich, steh Deinen Dienern, den Kardinälen,
die Deinen Stellvertreter hier auf Erden wählen,
in all ihrem Tun mit der Kraft Deines Segens bei.
Sende ihnen den Heiligen Geist,
dass sie Deinen Willen erkennen
und einen würdigen Nachfolger des Petrus,
auf den Du Deine Kirche gebaut hast, wählen mögen.
Dadurch schenke uns in Deiner Güte einen Papst,
der wahrhaft an uns Deine Stelle vertritt,
uns entflammt durch seinen Eifer,
uns beschämt durch seinen Wandel,
uns trägt durch seine Liebe,
uns stärkt durch seine Geduld,
uns segnet durch seine Gebete und weidet durch seine Lehre
und uns reinigt und läutert zu Deinem heiligen Volke
und zum unbefleckten Gottesdienst im Geist und in der Wahrheit.
Der Du lebst und herrschst mit Gott dem Vater
in der Einheit des Heiligen Geistes,
Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


1 Comments:
1. "Weiberfastnacht" versus "Altweibersommer"
2. "Kampfstrahlflugzeug"
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