Von der Milde des Volkes Gottes
"servus tuus sum ego da mihi intellectum"
betet der Psalmist (118/125) und so tut es ihm mancher nach:
"Ich bin Dein Angestellter, gib mir doch bitte Verstand!"
Wie oft aber erleben wir in Sonntagspredigten die Vergeblichkeit dieser Bitte - und was dann?
Dann greift sie, die clementia des Gottesvolkes, denn kurz nach manchem gescheiterten Predigtversuch bittet dieses auserwählte Volk - eines Herzens und eines Sinnes - für den Priester: "Der HErr sei...mit Deinem Geiste!"
Ich ergänze:
O HErr, schenk doch Gelingen!
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1 Comments:
Preis dem Bekenner! :-D
"Es ist deshalb nicht ganz in Ordnung, wenn wir, um die Praxis eines Christen zu bestimmen, bloß darauf achten, ob er jeden Sonntag zur Kirche geht und an Ostern die Sakramente empfängt. Das ist einerseits ein Minimum, was die Kirchengebote angeht, andererseits ist es nicht einmal die Hauptsache, weil die Hauptsachen die gelebte christliche Liebe ist. Es ist vielleicht eher ein Symptom: daß er grundsätzlich zu seinem Christsein steht. Dabei fragt es sich noch, ob es Gesundheits- oder Krankheitssymptom ist. Letzteres wäre der Fall, wenn einer das Christentum als eine Versicherungsanstalt für den Himmel ansähe und seine Minimalprämie einzahlte; ersteres hingegen, wenn er sich bewußt wäre, daß sein Christsein, um zu dauern, dieser regelmäßigen Tat der Selbstdisziplin bedarf, die auf die Länge kein geringes Opfer bedeutet. Zum Beispiel Sonntag für Sonntag eine Predigt anzuhören, über die man sich ärgert. In solchem Opfergang liegt ein erheblicher Bekenntniswert; das kann die fast ausschließliche Betonung und Beachtung dieses Aktes durch den Klerus in etwa rechtfertigen, der nun einmal gewöhnt ist, seine Schäflein nach diesem Gesichtspunkt zu zählen." - Hans Urs von Balthasar: Wer ist ein Christ?, Einsiedeln 5. Aufl. 1993, S. 101.
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