Von arroganten Namensgebungen und katholischen Freikirchen
Immer schon ist mir die Namensgebung mancher Freikirchen
aufgestoßen – ach ja, alle Namensbeispiele im folgenden stammen aus meiner
Heimatstadt – da gibt es die „Gemeinde Gottes“, da gibt es die „Jesus
Gemeinde“. Die Leute in diesen Gruppen sind nett ihre Ansichten fromm. Nie muß
man z.B. über die Jungfrauengeburt streiten – „steht ja schließlich in der
Bibel“ – was sie weit über viele (wäre „fast alle“ übertrieben?) meiner
Mitkatholiken, oder gar der evangelischen Landeskirchler hebt. Tod Christi für
die Sünden? Leibliche Auferstehung? D´accord! Dennoch bleiben diese Namen. Was
ist es, was mich stört? Nun es ist das ausschließende: Wer sich selbst Gemeinde
Gottes nennt, sagt eben auch: Die anderen sind das nicht – zumindest nicht so
richtig! Wer sich selbst Jesusgemeinde nennt, impliziert: Die anderen haben
Jesus nicht, zumindest nicht so ganz!
Früher war das übrigens auch mal evangelischer Großkirchen-Topos,
wie eine evangelische Christuskirche in meiner Heimatstadt bezeugt, die aber in
der Zwischenzeit nicht mehr existiert. Ebenfalls kann man es nicht vergleichen
mit Kirchenpatrozinien oder –namen, die Aspekte des Heilshandelns Christi
betonen. Die „Heilig-Blut-Kirche“ (RIP), in der ich gefirmt wurde oder die
evangelische Erlöserkirche (die ja fast schon auf uralte Salvator-Patrozinien
zurückgreift) seien genannt.
In Summa und aller Kürze: Wer sagt, wir sind Christuskirche,
wir sind Jesusgemeinde, der spricht es allen anderen ab. Wie gut daher, daß es so
etwas bei uns Katholiken nicht gibt (Lk 18/11); Wie gut also, daß es keine
Ordensgemeinschaft gibt, die sich zum Beispiel „Gesellschaft Jesu“ nennt
Labels: Hehre Litteratur
2 Comments:
Eine "Gesellschaft Jesu" gab es glaub ich mal, wurde aber schon im 18. Jahrhundert verboten...
Und die Freikirche, mit der ichs weiland zu tun hatte, nannte sich "Kirche im Kino"!
Der berühmte Prediger, ein Kapuziner, stieg auf die Kanzel der Jesuitenkirche – man hatte eine Wette abgeschlossen. Er fand dort, wie vereinbart, einen Umschlag und öffnete ihn – über das Thema, das er dort lesen würde, hatte er eine Predigt zu improvisieren. Er las: «Betrachtung des Kindes in der Krippe». Und so begann er seine Predigt: «Als das Kind geboren war, schlug es seine Augen auf, und es sah den Ochsen und den Esel. Und es dachte: „Das also ist die Gesellschaft Jesu!“»
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