«Internet è come un immenso magazzino (di informazioni), ma non può costituire di per sé la "memoria"» (Umberto Eco) --- «Ecco, aiuto io!» (Dilettantus Didymus)

Thomas sein Abendland

Was so wichtig ist zwischen Vatikan und Niederrhein

  • Alle Rechtschreibefehler sind beabsichtigt und tragen zur allgemeinen Erheiterung der Leserschaft bei!
  • C+M+B*2021*

    2.8.07

    Wir haben gestern einen kleineren Familienausflug nach

    Soest


    (für Österreicher, Nordlichter etc.: sprich zo:st) gemacht.

    Da wieder keine eigenen Bilder hochgeladen werden, hier schon mal einiges aus dem Netz:

    Wirklich interessant alle Kirchen - bis auf St. Patrokli (das ist doch mal ein Patrozinium!) - sind evangelisch, aber in lutherischer Tradition voll von Hochaltären, Marienbildern usw.
    Schaut einfach selbst:
    Maria zur Höhe,
    Maria zur Wiese.

    Ein paar Besonderheiten:

    1. Für mich schön, daß es die Thomae (der Westfale liebt Genitive!)straße, gibt an der nicht nur Alt-St. Thomae und Neu St.Thomae liegen sondern die auch zum Thomaetor an den Thomaewällen führt!

    2. In der Wiesenkirche, das westfälische Abendmahl, bei dem Jesu und seine Jünger unter anderem Schinken und einen Schweinskopf verzehren.



    3. Das eigenwillige Scheibenkreuz in Maria zur Höhe

    4. Für die echten Grausamkeiten sind dann wieder wir Katholiken zuständig: Im Patroklidom gibt es den Marienchor und der wurde 2005 mit diesen herrlichen Fenstern ergänzt. Zu dieser Häßlichkeit aller erster Ordnung schreibt ein ausliegendes Faltblatt u.a.:


    Zum Verständnis der Fenster im Marienchor


    Plakate wollen überreden, nicht anregen zum Nachdenken, deshalb sind sie verständlich auf den ersten Blick, deshalb bleiben sie aber auch oberflächlich. Und umgekehrt: was tiefere Bedeutung hat, was gar anregen soll zur Besinnung und inneren Betrachtung, das bedarf der Geduld. Dann ist zum Verstehen auch Zeit nötig, wiederholtes Hinschauen, Hineinhören. Das gilt für einen Brief des Apostels Paulus wie für eine Fuge J. S. Bachs oder ein Gemälde Marc Chagalls. Entsprechendes gilt auch für die im Herbst 2005 neu eingesetzten Fenster im Marienchor. Dem flüchtigen Blick erschließen sie sich nicht, sondern erst dem geduldigen Schauen; sie wollen nicht überreden, sondern hinführen zur Betrachtung der Geheimnisse unseres Heiles. Wirkliche „Mysterien“ sind in einfach eingängigen, „naturgetreuen“ Abbildungen nicht darzustellen. Nachfolgend einige wenige schüchterne Verständnishilfen. Die Aufgabe Der Künstler war aufgefordert, die Fenster so zu gestalten, dass die romanischen Wandmalereien den Vorrang behielten. Auf keinen Fall durften sie damit in Konkurrenz geraten - sie sollten sie vielmehr zusammenfassen zu einem Gesamtbild (...)


    O.k. viel Bla und Blupp, aber der letzte Satz ist unverschämt: Es ist nahezu unmöglich die romanischen Bilder noch anzuschauen, so sehr weigern sich Augen ("nur nicht in diese Richtung!") und Hirn ("warum? warum?????)!


    Für den Künstler war das alles eine höchst anspruchsvolle und schwierige Aufgabe – er hat sie in hervorragender und reifer Weise gemeistert. (...) Als Grundfarbe wählte der Künstler das Violett-Purpur, jene kostbare Farbe, in die sich Herrscher des Altertums kleideten.


    Und ich Banause hab die Farbe für schmierigstes Depressionviolett gehalten!

    Der ganze Text findet sich hier.
    Pikantes Detail. Es gibt ein erhaltenes romanisches Wurzel Jesse-Fenster des Marienchores, das wohl auch (1974ff) restauriert wurde!

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    1 Comments:

    Blogger ortelius said...

    Ich wollt doch noch gratulieren zu dem herlichen Fundstück des westfälischen Abendmahls(da ist ja eigentlich mal eine Ikonographische Studie fällig was man sich da in den verschiedenen Territorien so alles hat einfallen lassen). Und von den Ermahnungen zur richtigen Aussprache kann ich auch ein Lied singen (Coesfeld, Bad Oeynhausen)

    19:14  

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