Ich bin Kulturhauptstadt - na, na, nana, na!
Also erstens: Nicht heute, sondern gestern war die erste Veranstaltung von Ruhr 2010: Der Eröffnungsgottesdienst. Da mir dankenswertenweise die Evangl. Landeskirche von Westfalen eine Einladung geschickt hat (aber warum? Ich habe nie mit dieser Kirche zu tun gehabt, weder meine Heimat noch Essen liegen in Westfalen! Also häääh?), ging ich dann mal hin.
Also der Gottesdienst war halt so, wie man sich ökumenische Gottesdienste aus so einem Anlaß vorstellt: eher langweiligbieder! Für ein gewisses Glanzlicht sorgte der evangelische Prediger, der in der Ansprache dezent darauf hinwies, daß übrigens das Kirchenbild der katholischen Kirche falsch sei und wir demgegenüber alle Kirchen als Facetten des einen Lichtes ernstnehmen müßten. Demgegenüber stand einerseits die übliche katholische Zurückhaltung in der Ökumene (nur die evangelischen Brüder nicht verärgern!); aber nicht nur die gab´s: und so endeten unseren orthodoxen Brüder ihr Fürbittgebet mit den schönen Worten "Eingedenk unserer allheiligen, unbefleckten, hochgepriesenen und glorreichen Herrin, der Gottesgebärerin und immerwährenden Jungfrau Maria und aller Heiligen wollen wir " ... großes ökumenisches Tennis!
Nett war die Atmosphäre um den Gottesdienst. Vorher spielten evangelische Posaunenchöre eine Reihe von bei Katholiken vollständig unbekannten und vielleicht deswegen schönen Weihnachtsliedern ("Jesus ist kommen"; "Fröhlich soll mein Herze springen"). Also ich kann sowas ab. Nach dem Gottesdienst hatte der BDKJ seine große Stunde und es gab neben als Engel verkleideten Mädels Feuerspucker und Lichtjonglage.
Das (jetzt hätte ich beinahe Kirchentagskreuz geschrieben) Kulturhauptstadtkreuz geht ab jetzt auf eine Tournee, in der wöchentlich die jeweilige LocalHero genannte Hauptwochenkommune besucht wird. Das ist übrigens ab morgen meine Heimatstadt. Da unsere poussierlichen Dinslakener Protestanten allerdings durchgesetzt haben, daß der Gottesdienst mit dem Kreuz am Sonntagvormittag als ökumenischer Gottesdienst gefeiert wird, kann ich dann daran leider nicht teilnehmen - catholicisme oblige.
Überhaupt das Kreuz! Es besteht aus ca. 6 - aber zählt selber - ineinander verschachtelten Kreuzen (vielleicht für Mathematiker einfacher: bei Blick von oben konzentrisch angeordneten Kreuzscheiben). Sowohl der Künstler (ein Mönch aus Meschede) als auch der Prediger sprachen aber immer von einem Labyrinth. Dies war vor Ort so nicht erkennbar, aber vielleicht sieht man ja noch bessere Bilder.
Anschließend gab es einen netten kleinen Empfang mit kurzweiligen Interviews (die Reporterin sagte unter anderem: "Nää, nich Messe, wenn die anderen dabei sind, heißt das ja nur Gottesdienst") unter anderem mit Bischof Overbeck und Norbert Lammert. Dazwischen - waren ja schließlich auch Protestanten da - ein Trio, das jazzig über Bachthemen improvisierte. Nicht nur, daß dieses Trio von den Anwesenden ob des neuen Ansatzes höchstlichst gelobt wurde; nein, nach eigenen Angaben (vertraulich!) machen sie das auch schon seit 35 Jahren. Ansonsten gab´s Currywurst, Soleier und einiges andere, was ein Bielefelder, Münsterländer oder Sauerländer sich so unter Ruhrgebiet vorstellt. Alles in allem (trotz meiner schnodrigen Worte) eine gelungene Veranstaltung.
Ich für meinen Teil bin jetzt noch eine Woche LocalHero und dann den Rest des Jahres Kulturhauptstadt.
Bis die Tage dann!
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OREMUS PRO PONTEFICE NOSTRO BENEDICTO,
DOMINUS CONSERVET EUM,
ET VIVIFICET EUM,
ET BEATUM FACIAT EUM IN TERRA,
ET NON TRADAT EUM IN ANIMAM INIMICORUM EIUS.
Herr Jesus Christus,
Du Hirte und Haupt Deiner Kirche,
wir bitten Dich, steh Deinen Dienern, den Kardinälen,
die Deinen Stellvertreter hier auf Erden wählen,
in all ihrem Tun mit der Kraft Deines Segens bei.
Sende ihnen den Heiligen Geist,
dass sie Deinen Willen erkennen
und einen würdigen Nachfolger des Petrus,
auf den Du Deine Kirche gebaut hast, wählen mögen.
Dadurch schenke uns in Deiner Güte einen Papst,
der wahrhaft an uns Deine Stelle vertritt,
uns entflammt durch seinen Eifer,
uns beschämt durch seinen Wandel,
uns trägt durch seine Liebe,
uns stärkt durch seine Geduld,
uns segnet durch seine Gebete und weidet durch seine Lehre
und uns reinigt und läutert zu Deinem heiligen Volke
und zum unbefleckten Gottesdienst im Geist und in der Wahrheit.
Der Du lebst und herrschst mit Gott dem Vater
in der Einheit des Heiligen Geistes,
Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


2 Comments:
"Fröhlich soll mein Herze springen" wird schon in katholischen Kirchen gesungen, wenigstens zwei (Erz-)Bistümer sind mir bekannt. Allerdings liegen die im "protestantischen Kernland"... ;-)
Sch'kenndat auch!
Alles in allem ein Gottesdienst, wie man ihn in Deutschland erwartet hätte *gähn*
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