Abtreibung - ein gerichtlicher Blick in die Gesellschaft.
Die Süddeutsche berichtet gestern von einem Prozeß in München gegen einen Arzt in München, der eine Körperbehinderung bei einem Ungeborenen nicht erkannt hat und deshalb von den Eltern auf Schadensersatz verklagt wurde. Trotz des Freispruchs - die Formulierungen erreichen doch ein beeindruckendes Maß an Widerwärtigkeit:
"Ich hätte kein behindertes Kind gewollt", sagte die Mutter in der Verhandlung. Und auch ihr Mann war sich sicher, nie ein behindertes Kind haben zu wollen: "Ich habe früher neben einem Behindertenheim gewohnt und auch einen Verwandten, der sabbernd im Rollstuhl sitzt."
Ihre Tochter müsse nun ein Leben lang damit zurecht kommen - "das ist einfach nicht fair", sagte nun die Mutter.... "Und ich muss mich von anderen etwa fragen lassen, ob ich während der Schwangerschaft Drogen genommen habe - außerdem wird man dauernd blöd angeglotzt."
Sie sei seit der Geburt depressiv und leide unter Schuldgefühlen - "aber ich muss ja leben, wegen der Kinder". Sie streite oft mit ihrem Mann, um Themen wie Prothesen oder Operationen. Die Ehe sei in Gefahr, und die ältere Tochter fühle sich vernachlässigt.
p.s.: Es geht um einen mißgebildeten Arm!
1 Comments:
Hm. Es soll ja Menschen geben, die an so etwas wachsen, die anfangen, sich die richtigen Fragen zu stellen und nach den richtigen Antworten zu suchen. Vielleicht haben die zwei das noch vor sich, man soll ja immer hoffen ... Etwas spitzer formuliert: Wenn es jemanden gab, der dringend ein behindertes Kind brauchte, dann vielleicht diese Menschen ...
:(
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