Gräuel an Heiliger Stätte?
Vorbemerkung:
Meine Leser wissen, daß ich die Ganz-Neue-Deutsche-Rechtschreibung möglichst meide. Gerade darum bildet für mich, der ich an die Schreibung "Greuel" gewöhnt bin, die Schreibung "Gräuel" das bezeichnete Faktum in bemerkenswerter Performativität ab!
Bei kath.net und anderswo tobt ein Streit (oder besser bricht sich eine Empörungswelle bahn) bezüglich der aktuellen Gestaltung des Chorraumes des Domes zu Innsbruck. Ein Bild stellt das Objekt der Ablehnung dar; und ich muß sagen: Recht haben Sie: Gräuel an Heiliger Stätte- Daniel Hilf!
Andererseits: Die Installation "Burning Supper" die mit den Protesten gemeint ist, kann ich so schlimm nicht finden. Irgendwie steht sie in der Tradition der Hungertücher und - ach ich sag´s frei ´raus: Sie ist mir ein bischen zu barock, aber sonst ganz nett.
Ob "ganz nett" jetzt für den Künstler nicht die Höchststrafe bedeutet, muß dieser selbst entscheiden.
Grauenhaft ist aber das, was sich in unmittelbarer Nähe zur Installation befindet. Schauen wir unter diese, so erstarren wir. Dieses großmütterliche Tischlein (warum eigentlich nicht konsequent in Nierentischform und mit Häckeldeckchen) soll der Ort sein an dem sich das furchteinflößende Wunder der Gegenwart Christi vollzieht?
Die Ikea-Barhocker dienem zum Sitze einem "Priester auf ewig nach der Ordnung des Melchisedek"?
Häßliche aber wenigstens zumindest unpraktische Notenpulte, bilden den Thron für das Wort dessen, "der ist, der war und der kommen wird"?
Teppiche, die keinen Hausflur verschandeln dürften; peitschenlampenförmige Mikrophone, die die phallischen Symbole ozeanischer Kulte kopieren wollen, aber natürlich derern Schönheit nicht erreichen.
Ach genug, genug.................
Ruft denn weiter Euer Anathema über den Innsbrucker Chorraum aus. Ich antworte mit einem scholatischen "distinguo" und echauffiere mich über die wirklichen Gräuel!
Labels: ad ripam Oeni, Liturgie, Liturgiereform





OREMUS PRO PONTEFICE NOSTRO BENEDICTO,
DOMINUS CONSERVET EUM,
ET VIVIFICET EUM,
ET BEATUM FACIAT EUM IN TERRA,
ET NON TRADAT EUM IN ANIMAM INIMICORUM EIUS.
Herr Jesus Christus,
Du Hirte und Haupt Deiner Kirche,
wir bitten Dich, steh Deinen Dienern, den Kardinälen,
die Deinen Stellvertreter hier auf Erden wählen,
in all ihrem Tun mit der Kraft Deines Segens bei.
Sende ihnen den Heiligen Geist,
dass sie Deinen Willen erkennen
und einen würdigen Nachfolger des Petrus,
auf den Du Deine Kirche gebaut hast, wählen mögen.
Dadurch schenke uns in Deiner Güte einen Papst,
der wahrhaft an uns Deine Stelle vertritt,
uns entflammt durch seinen Eifer,
uns beschämt durch seinen Wandel,
uns trägt durch seine Liebe,
uns stärkt durch seine Geduld,
uns segnet durch seine Gebete und weidet durch seine Lehre
und uns reinigt und läutert zu Deinem heiligen Volke
und zum unbefleckten Gottesdienst im Geist und in der Wahrheit.
Der Du lebst und herrschst mit Gott dem Vater
in der Einheit des Heiligen Geistes,
Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


4 Comments:
lol
Tatsächlich habe ich auf den ersten Blick - ohne den Text zu lesen - gedacht "endlich mal moderne Kunst, die sich mit dem Fegefeuer auseinandersetzt"...
Da bleibt einem nur Zustimmung. Ist dieses Abendmahlsbild schon geschmacklos, so ist es die Chroraum-möblierung (von "heiliger Stätte" mag man hier nicht sprechen) erst recht.
Das obere Bild hat mich spontan an Burger-King-Werbung erinnert...
Kann mir bitte jemand sagen, dass das nur Photo-Shop ist? Bitte!
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